Cyane

Cyane

Griechische Mythologie

Eine sicilische Quellnymphe, welche zugegen war, als Pluto Proserpina raubte. Mit ausgebreiteten Armen, den halben Leib aus ihrer Quelle erhoben, stellte sie sich dem Beherrscher der Unterwelt entgegen und rief, auf solche Weise dürfe er nicht um die Tochter der Ceres werben, auch ihr sei liebend Anapis genaht, aber mit Bitten, nicht sie zu Tode ängstigend. Pluto schlug mit dem Scepter die Erde, dass sie breit sich öffnete und der Wagen niedersank in die Tiefe; die Göttin aber verging vor Gram und ward zu dem bläulichen Wasser ihrer Quelle. Ceres kam zu derselben; da erhob sich der Gürtel ihrer Tochter auf dem Spiegel des See's, und daraus schloss die Mutter auf das Geschehene.

2) Cyane, Tochter des Königs Liparus, Beherrschers der liparischen Inseln, welche mit Aeolus, des Hippotes Sohn, vermählt ward, der durch sie die Inseln selbst bekam und nunmehr nach sich die äolischen nannte.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874