Hermes

Hermes

Orient. Mythologie

1) jener Edris oder Henoch, welcher bei den Chaldäern den Beinamen Uriai oder Duwanai, d.h. grosser Weiser, führt, 1000 Jahre nach Adam, also im zweiten Sonnenjahrtausend der Welt, gelebt haben, und der grösste Weise der Erde gewesen sein soll.

2) Hermes, erschien Anfangs des dritten Sonnenjahrtausends; die Araber nennen ihn den zweiten Uriai oder Hermes al Mothaleth; er ist derjenige, welcher bei den Alchemisten unter dem Namen Trismegistus, der dreimal Grösste, bekannt ist. Er lebte zur Zeit des Moses, trug die geheimnissvollen Lehren des ersten Hermes in die Sprache des gewöhnlichen Lebens über, und fügte in unendlicher Weisheit das Erhabenste hinzu, was je eines Menschen Griffel auf Pergament gezeichnet. Diese Werke, an deren Existenz selbst grosse Gelehrte der Gegenwart glauben, gaben zu einer Masse Schriften Anlass, welche von den Mystikern als heilige Reliquien einer fernen Urzeit verschlungen und der Born der Weisheit genannt wurden; besonders lebten sie in den Köpfen der Adepten, der Leute, welche den Stein der Weisen linden wollten.

3) Hermes, soll mit dem Horus der Aegypter identisch sein; er oder der vorige hat seine Weisheit von Gott selbst erhalten, der ihm ein aus sich geborenes Buch übergab, in welchem Alles stand, was gelernt werden kann.

4) Hermes, Tautes.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874