Kirin

Kirin

Chin. u. Jap. Mythologie

Eigenthümlich gebildete Thiergestalten, denen die Chinesen und Japaner grosse Heiligkeit zuschreiben, und welche sie, wenn gleich nicht zum Schönsten aussehend, für ausserordentlich gut halten. Es ist der Kirin ein von Gott beseeltes, vernunftbegabtes Thier, das als drachenähnlicher Hund, oder als hirschähnliches Thier mit dem Geweih an den Schultern (s. unsere beiden Abbildungen) erscheint, jedoch nur selten, um ausserordentliche Begebenheiten anzukündigen, oder um die Geburt eines von den Göttern ausgezeichneten Mannes zu begleiten, welcher ein Wohlthäter der Menschheit und geweiheter Bewahrer aller Religionsgeheimnisse werden soll.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874