Pallas

Pallas

Griechische Mythologie

Tochter des Triton, des Erziehers der Minerva, war eine Gespielin dieser Göttin und ward mit ihr in allen kriegerischen Künsten geübt; einst riss bei einer solchen Uebung der Eifer sie so hin, dass sie ernstlich mit einander kämpften, und Pallas im Begriff war, der Minerva eine Verwundung beizubringen; da hielt Jupiter zum Schutze seiner Tochter jener die furchtbare Aegis vor, worüber sie erschrak, zurückwich und nun von Minerva getödtet wurde. Diess betrübte nachher die Göttin so tief, dass sie sich ein Bild ihrer Freundin schnitzte, welches jedoch von Electra, einer gezwungenen Geliebten Jupiters, entweiht wurde, indem dieselbe zu diesem Bilde floh, Schutz vor dem Gewaltigen suchend. Minerva, zürnend über diesen Frevel, warf das Bild vom Olymp herab, worauf es vor dem Zelt des Ilus niederfiel und, von ihm Palladium genannt, das wichtigste Heiligthum der Stadt Troja wurde. Pallas ist sonst auch Name der Minerva.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874