Taraxippus

Taraxippus

Griechische Mythologie

In Elis war eine berühmte Rennbahn für Pferde und Wagen, die von Hippodamia, oder doch ihretwegen, durch ihren Vater Oenomaus gestiftet worden sein soll; an einer Seite derselben befand sich ein Altar, Taraxippus gehiessen, der die Stelle bezeichnete, an welcher die Rosse immer scheu wurden, so dass sie oft die Bahn verliessen, die Wagen zertrümmerten und die Führer schwer verwundeten, wesshalb auch die Wagenlenker dem Taraxippus Opfer brachten, damit er sie in Ruhe lasse. Man glaubte, es sei dieser böse Dämon entweder Myrtilus, der Wagenlenker des Oenomaus, oder der Letztere selbst, welcher an jener Stelle begraben liege, und die vorübereilenden Rosse durch eine schreckhafte Erscheinung scheu mache. Auch auf dem Isthmus war ein solcher Taraxippus, nämlich Glaucus, Sisyphus' Sohn, welcher bei dem Wettrennen während der Leichenspiele, die Acastus seinem Vater anstellte, umgekommen sein soll. Ischenus, der Enkel des Mercur und der Hierea, Sohn eines Riesen, soll sich, um Griechenland von einer Pest zu befreien, freiwillig geopfert haben, wofür ihm die Ehre ward, neben der olympischen Rennbahn begraben zu werden und Opfer gleich einem Heroen zu erhalten; dieser Ischenus soll es nach Einigen gewesen sein, der als Taraxippus den Wettfahrern so furchtbar war.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874