Zongarische Liebesgoettin oder Nahon Duraki

Zongarische Liebesgoettin oder Nahon Duraki

Die Göttin der Sanftmuth und Liebe bei den zongarischen Kalmücken; sie hat in Gliederbau und Physiognomie durchaus keine Aehnlichkeit mit dem Volk; reiches Haar von glänzend schwarzer Farbe wallt von ihren Schultern und bildet sich mit prächtigen Goldzierrathen zu einem pyramidalen Kopfputz. In jeder Hand hält sie einen Zweig mit offenen Blumen; die Figur ist im lebhaftesten Grün gemalt, das Innere der Hände und Füsse aber roth, und im Mittelpunkt findet sich das Zeichen der Gottheit: eine Sonne, das leuchtende Zeichen, durch welches der indische Gott Krischna das Leben verlor, indem er schlafend von Ferne durch einen Jäger bemerkt wurde, welcher den Schimmer für ein weisses Reh hielt, darauf schoss und den Gott durch die Fusssohle verwundete. Die jungen Mädchen und Frauen der Songaren bitten diese Göttin um Beistand in Liebesangelegenheiten.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874