Celeus

Celeus

Griechische Mythologie

1) ein Eleusinier, der zuerst Feste zu Ehren der Ceres einführte. Diese war, ihre Tochter suchend, nach Attica gekommen; ermüdet setzte sie sich auf einen Stein unter einem Palmbaum nieder; dort fanden sie die Töchter des Celeus, welche die unscheinbare alte Frau freundlich in das Haus ihres Vaters luden, um sie zu baden und mit Speise und Trank zu stärken. Sie erhob sich von dem Steine, und ging in das gastfreie Haus, wo sie ehrfurchtsvoll aufgenommen ward. Sie gedachte, solches zu lohnen, indem sie Celeus' Sohn, Demophoon, unsterblich machen wollte, was durch des Knaben Mutter Metanira gestört wurde. Celeus, dem sich nun die Göttin offenbarte, ward beauftragt, ihr einen Tempel zu bauen, und ward auch der erste Priester in demselben, von ihr in allen heiligen Gebräuchen unterrichtet. Seine Töchter Diogenia, Pammerope und Säsara wurden Priesterinnen, Triptolemus erhielt die seinem Bruder zugedachte Unsterblichkeit und ward der Segen spendende Begründer des Ackerbaues. Nach seinem Tode genossen Celeus und seine Gattin, so wie Triptolemus, göttliche Ehre.

2) Celeus, ein Bauer von Creta, welcher mit dreien Anderen, Aegolius, Laius und Cerberus, in die Höhle kam, in welcher der neugeborne Jupiter durch die Ziege Amalthea ernährt wurde; er wollte sich des Honigs bemächtigen, den sie enthielt, ward aber in einen Vogel verwandelt.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874