Achelous

Achelous

Griechische Mythologie

Nach den Einen der älteste von den 3000 Söhnen des Oceanus und der Tethys; nach Anderen Sohn des Sonnengottes oder des Oceanus und der Gäa. Achelous ist besonders durch seinen Kampf mit Hercules um die schöne Deianira merkwürdig geworden. Diese war die Tochter des Oeneus oder des Dionysos und der Althäa. So heldenmüthig als schön, reizte sie den Hercules und den Flussgott Achelous zur Liebe, und ihr Vater entschied sich dahin, dass derjenige sie erhalten sollte, der im Kampf dem andern obsiegen würde. Dieses hatte einen gewaltigen Streit zur Folge, in welchem Hercules all' seine Kraft brauchte, um nicht zu unterliegen, denn da Achelous sich ihm in menschlicher Gestalt nicht gewachsen fühlte, so verwandelte er sich in eine ungeheure Schlange, welche den Hercules umwand, und dann in einen Stier, der ihn zu zerreissen drohte; doch Hercules brach ihm ein Horn ab, das er ihm dann um den Preis des Hornes der Amalthea zurückgab, oder (wie uns Ovid sagt) aus welchem die Nymphen das Füllhorn machten. Eine Reihe von fünf Inseln, die Echinaden, danken ihm ihr Entstehen, indem er ein Stück Landes, worauf vier Nymphen opferten, ohne seiner zu gedenken, abriss und in's Meer schleuderte, und die Nymphen in Inseln verwandelte. Die fünfte Insel entstand aus seiner Geliebten Perimela, der Tochter des Hippodamas, die ihr Vater im Zorn über ihre Entehrung in's Meer gestürzt, Neptun aber auf Achelous Bitte in eine Insel verwandelt hatte. Von einer der Musen hatte er die Sirenen, und von seiner Gattin, der Tochter des Aeolus, Perimede, die beiden Söhne Orestes und Hippodamas.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874