Aegina

Aegina

Griechische Mythologie

Geliebte des Jupiter, welcher dieselbe in Gestalt eines Adlers entführte, und als Feuer umarmte. Ihr Vater, der Flussgott Asopus, suchte lange vergebens die spurlos Verschwundene, bis Sisyphus ihm den Thäter entdeckte, welchen er dann auf das Heftigste verfolgte, sich vermessend, mit seinen Wogen den Olympus zu stürmen, ein Vorhaben, von welchem er indess abstehen musste, da der mächtige Gott allzu gewaltig mit Blitzen nach ihm warf. Jupiter brachte nun Aegina nach der Insel Oenone, welche er nach der Geliebten benannte, die ihm hier den Aeacus gebar, der späterhin König der Insel wurde. Nach einer andern Sage ist dieser König ein Sohn des Jupiter und der von ihm in Gestalt eines Stieres entführten Europa. Später ward Aegina die Gattin Actors, dem sie den Menötius gebar. Die Insel Aegina ist hochberühmt geworden durch eine eigene Kunstschule, welche ihren Namen führt, die Aeginetische. Als ihr Stifter wird Smilis, des Dädalus Zeitgenosse, genannt. Die einzigen erhaltenen Werke derselben befinden sich unter dem Namen der Aegineten in der Glyptothek zu München.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874