Epigonen

Epigonen

Griechische Mythologie

Die Nachgebornen, die Söhne der Helden, welche bei dem Zuge der Sieben gegen Theben im Kampfe gefallen waren. Adrast hatte die Väter angeführt, und forderte die Söhne, nachdem sie erwachsen waren, auf, die Gefallenen zu rächen. Es sollen deren sieben sein, nämlich: Aegialeus des Adrast, Diomedes des Tydeus, Alcmäon des Amphiaraus. Promachus des Parthenopäus, Sthenelus des Capaneus, Thersander des Polynices und Euryalus des Melisseus Sohn; allein da des Amphiaraus zweiter Sohn, Amphilochus, mit dabei war, und andere Schriftsteller andere Namen angeben, so übersteigt die Zahl der Epigonen jene der älteren Helden. Sieben Helden gegen Theben. Nach mehreren Sagen war der erste Anführer, Adrast, auch der des zweiten Zuges; in einem Treffen am Elisas wurden die Thebaner geschlagen (wobei des Adrast Sohn umkam). Nun verliessen die Flüchtlinge während der Nacht heimlich ihre Stadt, und die Epigonen rückten in das völlig entvölkerte Theben ein, plünderten es und überliessen es dem Thersander, unter welchem sich viele der früheren Einwohner wieder einfanden; die Sieger aber kehrten beutebeladen in ihre Heimath zurück, nachdem man einen Theil des eroberten Gutes, und Manto, die schöne Tochter des Tiresias, dem delphischen Apollo als seinen Antheil gesandt hatte.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874