Aristaeus

Aristaeus

Griechische Mythologie

Beschirmer der Herden, des Ackerbaues, Weinund Oel-Baues, der Jagd und Bienenzucht, Abwender zerstörender Hitze und anderer die Fluren verödender Uebel. So verschieden, als die Sagen von seiner Herkunft, die ihn bald zum Sohne des Uranus und der Gäa, bald des Centauren Chiron, bald des Apollo und der Nymphe Cyrene machen, so manchfaltig waren die Stätten seiner Verehrung: Thessalien, Cyrene, Arcadien, Ceos, Böotien. Von Chiron soll er erzogen, von den Musen in der Heilund Weissagekunst unterrichtet, von den Horen sogar mit dem Wesen des Jupiter und des Apollo vereinigt worden sein; Eurydice, die Gattin des Orpheus, soll er verfolgt haben, so dass sie auf der Flucht auf die Schlange trat, die sie zum Tode verwundete, auch die Kunst erfunden haben, aus dem Leibe eines geschlachteten Rindes Bienenschwärme zu erzeugen. Er durchzog viele Länder, und ging endlich nach Thracien, wo er am Berge Hämus den Augen der Sterblichen entrückt wurde. Als seine Gemahlin nennt man Autono, Tochter des Cadmus, mit welcher er den Actäon zeugte; ausserdem werden ihm noch zwei Söhne, Charmus und Callicarpus (Freude und Schönfrucht), und eine Tochter Nysa oder Macris gegeben, welche die Amme des Bacchus gewesen sein soll.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874