Hercules: Kindheit

Griechische Mythologie

Hercules: Kindheit

Griechische Mythologie

Acht Monate alt, begannen schon seine Prüfungen und Verfolgungen: Juno schickte ein Paar gewaltige Schlangen ab, um ihn in der Wiege zu tödten; der mächtige Knabe ergriff aber mit jeder Hand eine, und erwürgte sie.
Schon früher hatte Juno ihren Einfluss auf sein Schicksal geübt. An dem Tage, an welchem Alcmene den Hercules gebaren sollte, lockte sie dem Jupiter den Eid ab, dass derjenige Nachkömmling des Perseus, der an diesem Tage geboren werde, Herrscher über alle seine Verwandten werden solle, eilte nach Argos und ließ nun den Eurystheus bereits im siebenten Monat geboren werden, während sie des Hercules Geburt um zehn Tage verzögerte, so dass jener der Persiden König, Hercules aber sein Untergebener ward.
An jener Probe der Stärke und des Mutes hatte aber Amphitruo den Sohn eines Gottes erkannt, und wendete nun allen Fleiss auf seine Erziehung zum Helden; er sah, dass eine zarte Beschäftigung für dessen starke Hände nicht taugte, und sandte ihn desshalb zu seinen Rinderherden; dort erwuchs Hercules zu riesiger Größe, und bekundete durch den Glanz seiner Augen, durch übermenschliche Stärke uud einen Alles besiegenden Muth seine göttliche Abkunft.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874

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