Hesperiden

Hesperiden

Griechische Mythologie

Töchter des Atlas und der Hesperis, deren drei bis sieben genannt werden. Als Juno sich mit Jupiter vermählte, brachten alle Götter Geschenke dar; die Erde liess zu diesem Behuf einen Baum aus ihrem Schooss emporsprossen, der goldene Aepfel trug. Diesen zu bewachen, befahl sie den Schwestern, welche nach ihrer Mutter Hesperiden hiessen; bald aber fand sie diesen Schutz um so weniger hinreichend, als die Mädchen selbst dem schönen Apfelbaum fleissig zusprachen; sie sandte daher einen Sohn des Typhon und der Echidna, den furchtbaren, nie schlafenden, hundertköpfigen Drachen Ladon zu dem Baume, welcher durch sein furchtbares Gebrüll und seine scheussliche Gestalt Alles hinwegscheuchte, was sich den kostbaren Aepfeln nahen wollte. Zu ihnen ward Hercules geschickt, um für Eurystheus drei der Aepfel aus ihrem Garten zu holen (Hercules). Nach Diodor waren die Hesperiden Töchter des Atlas, von Busiris geraubt, von Hercules befreit, wofür derselbe freiwillig von dem Vater die gewünschten Mela (d.h. Aepfel) erhielt, die jedoch Diodor zu goldgelben, oder wenigstens sehr vorzüglichen, schönen Schafen macht, welche die Mädchen, nach damaliger Sitte, hüten mussten.


Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874